Zitierlink: http://dx.doi.org/10.25819/ubsi/10201
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Dokumentart: Book
Titel: Obsoleszenz statt Transformation im Schienenverkehr
Titelzusatz: über die Rolle der Bahn in der ökologischen Verkehrswende, eine Grüne Welle auf der Schiene und Hoffnungen in eine Kupplungsrevolution
AutorInn(en): Laser, Stefan 
Institut: DFG-Sonderforschungsbereich 1187 "Medien der Kooperation" 
Schlagwörter: Infrastruktur, Schienenverkehr, Ökologische Transformation, Reparatur, Innovation, Digitale Methoden, Twitter, Dokumentenanalyse, Ethnographie, Infrastructure, Railway, Ecological Transition, Repair, Mixed-Methods, Digital Methods, Document analysis, Ethnography
DDC-Sachgruppe: 330 Wirtschaft
GHBS-Notation: PVC
Erscheinungsjahr: 2023
Publikationsjahr: 2023
Serie: Working paper series / SFB 1187 Medien der Kooperation 
Zusammenfassung: 
Klimawandel und Umweltprobleme verlangen nach einer ökologischen Transformation von Produktion und Konsum. Als „Sorgenkind” der Transformation gilt in Deutschland der Verkehrssektor, denn die Emissionen in der Mobilität sind im Unterschied zu anderen Sek-toren in den letzten Jahrzehnten nicht gesunken. Aber es deutet sich ein Wandel an – die Autoindustrie steht seit dem „Dieselskandal“ in der Kritik und neben Elektromobilität, E-Fuels und Fahrradverkehr gilt die Schienenindustrie als Hoffnungsträger. Die Schienen-wirtschaft betont ihre Bedeutung für Klima und Ökologie und kann so einen stabilen neu-en inhaltlichen Bezug in der Öffentlichkeit herstellen. Aber die Situation ist ambivalent. Um diese Dynamik besser zu verstehen, arbeitet der erste Teil dieses Beitrags den Ver-kehrswende-Diskurs mit Blick auf den Schienenverkehr auf. Umfangreiche Daten aus dem sozialen Medium Twitter dienen dabei als Grundlage. Dieser Teil gibt einen Überblick über involvierte Akteure und ihre Positionen und zeigt konkurrierende Verständnisse von der Verkehrswende sowie die Multiplizität an Problemvorstellungen auf. Aus einer qualitati-ven Perspektive werden im zweiten Teil zwei innovative Projekte des Schienenverkehrs besprochen: die „Grüne Funktion der Zuglaufregelung“, die eine Art grüne Welle auf die Schiene bringt, und die „Digitale Automatische Kupplung“, die eine über 150 Jahre alte Kupplungstechnik im Güterverkehr ablösen soll. Es zeigt sich jedoch, dass die ökologische Transformation am Arbeitsplatz Schiene flüchtig ist. Die Schiene selbst treibt keine Trans-formation an, denn sie ist vielmehr mit Fragen der Obsoleszenz – also Fragen der Alterung – beschäftigt, das heißt mit Reparatur, Instandhaltung, Wartung sowie alter Technik und eingefahrener, langsam gewachsener Verwaltung. Das ist zunächst kein Problem, sondern eine adäquate Beschreibung der Arbeit und der Kompetenzen, die notwendig sind, um ein Schienennetz am Leben zu halten – und die es zu würdigen gilt. Wenn es eine Ver-kehrswende über die und mit der Schiene geben soll, funktioniert das nur über weniger und langsameren Verkehr, auch auf der Schiene.

Climate change and environmental issues call for an ecological transformation of production and consumption. In Germany, the transport sector is considered the "troubled child" of the transformation, because emissions in the mobility sector have not fallen in recent decades, in contrast to other sectors. But there are signs of change – the car industry has been criticised since the "diesel scandal" and, alongside electric mobility, e-fuels and cycling, the rail industry is seen as a beacon of hope. The industry emphasises its importance for climate and ecology and can thus establish a stable new reference in the public.
Yet the situation is ambivalent. To better understand this dynamic, the first part of this article works through the transport transition discourse with a focus on rail transport. Extensive data from the social media platform Twitter serve as a basis. This part gives an overview of the actors involved and their positions and shows competing understandings of the transport transition as well as the multiplicity of problem ideas. From a qualitative perspective, the second part discusses two innovative projects in rail transport: the "Green Function of Movement Control", which brings a kind of green wave to rail, and the "Digital Automatic Coupling", which is intended to replace a coupling technology in freight transport that is more than 150 years old. However, it becomes apparent that the ecological transformation at the workplace rail is fleeting. The railways themselves are not driving any transformation, because they are instead preoccupied with issues of obsolescence – i.e. issues of ageing – i.e. with repair, maintenance, servicing as well as old technology and entrenched, slowly grown administration. This is not a problem per se, but an adequate description of the work and competences that are necessary to keep a rail network alive – and that need to be appreciated. If there is to be a change in transport by and with the railways, it will only work with less and slower traffic, also on the railways.
DOI: http://dx.doi.org/10.25819/ubsi/10201
URN: urn:nbn:de:hbz:467-22902
URI: https://dspace.ub.uni-siegen.de/handle/ubsi/2290
Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
Enthalten in den Sammlungen:Publikationen aus der Universität Siegen

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